Vitalpilze, auch als funktionelle Pilze, Medizinal- oder Heilpilze bezeichnet, werden vor allen in den asiatischen Ländern verzehrt bzw. als Pulver oder Extrakt zur Prävention, bei Beschwerden oder zur Therapie von akuten und / oder chronischen Erkrankungen eingesetzt. Bereits seit über 3.000 Jahren sind Vitalpilze, als Teil der traditionellen chinesischen Medizin (TCM), Bestandteil der dortigen Kultur, des Essens und der Medizin. In China stehen Pilze tagtäglich auf dem Speiseplan. Sie werden verzehrt, um z.B. das Energielevel zu erhöhen oder zur Unterstützung des Immunsystems.
Vitalpilze haben nichts mit Magic Mushrooms zu tun, haben also in keinster Weise eine berauschende oder halluzinogene Wirkung. Gleichermaßen sind auch alle Vitalpilze vollkommen ungiftig.
Zu den hier bekanntesten Vitalpilz-Arten zählen z.B. der Speisepilz Shiitake oder der Austernpilz. Aber auch andere Medizinalpilze wie beispielsweise Cordyceps sinensis, Reishi oder Hericium werden immer beliebter.
Vitalpilze beeindrucken aufgrund ihrer in etwa 130 verschiedenen Wirkungen, die auf ihre wertvollen bioaktiven Inhaltsstoffe, wie zum Beispiel Polyphenole, Beta-Glucane oder Triterpene, zurückzuführen sind. Darüber hinaus sind Pilze reich an Eiweiß, Ballaststoffen, Mineralstoffen und Vitaminen.
Vitalpilze für Gesundheit und Vitalität – Die Mykotherapie
Die therapeutische Nutzung von medizinisch wirksamen Großpilzen nennt man Mykotherapie. Das Ziel der Mykotherapie ist es den Menschen zu heilen, indem alle vorhandenen Gleichgewichte, wie beispielsweise Immunsystem, Hormonhaushalt, Wasser- und Elektrolythaushalt, im Körper wieder hergestellt werden. Der Körper wird angeregt und in seinen Funktionen unterstützt, insbesondere in seiner Immunabwehr.
Die Vitalpilz-Heilkunde findet vor allem in TCM Anwendung, wird aber zunehmend auch in Europa bekannt und geschätzt. In der TCM zählen Vitalpilze zu den therapeutisch wirksamsten Naturarzneien und wurden bereits ca. 200 v.Chr. im Shennong Benaco Jing, dem ältesten Buch über Heilpflanzen, beschrieben. Die fünf Säulen der traditionellen chinesischen Medizin umfassen die Akupunktur, die Massage, Koordinationsübungen, wie z.B. Qigong, die Ernährung sowie die Arzneimitteltherapie. Zu Letzteren zählen neben der Pflanzenheilkunde auch die Therapie mit medizinisch wirksamen Pilzen.
Es existieren inzwischen viele Studien zum therapeutischen Nutzen der Vitalpilze. Sowohl in China als auch in Japan sind bereits Medikamente mit Vitalpilzen zugelassen. Diese werden vor allem in der Tumortherapie eingesetzt.
Auch Europa und insbesondere die osteuropäischen Länder haben eine “mykotherapeutische Tradition”. Hildegard von Bingen setzte bereits im Mittelalter Vitalpilze medizinisch ein. Ferner gab es Kräuterfrauen, die mykotherapeutisches Wissen besaßen. Im Zuge der Hexenverfolgung im Mittelalter ging n Westeuropa dieses wertvolle Wissen der Naturheilkunde verloren und kehrt hierzulande erst nach und nach in die Naturheilkunde zurück.
Pilze sind keine Pflanzen
Pilze sind keine Pflanzen und bilden in der Natur ein eigenes und dazu das zweitgrößte Reich nach den Insekten. Wissenschaftler vermuten, dass sie sogar zu den ersten Lebewesen der Erde zählen. Schätzungsweise gibt es weltweit ca. 1,5 Mio verschiedene Pilze, wobei jedoch nur ungefähr 120.000 Arten bekannt sind. Bei 10 % davon handelt es sich um Großpilze, also solche, die man mit bloßem Auge erkennen und pflücken kann. Dazu gehören auch die Vitalpilze.
Das sind die 10 bekanntesten Vitalpilze
- Cordyceps sinensis (Chinesischer Raupenpilz)
- Reishi (Glänzender Lackporling)
- Hericium(Igelstachelbart, Löwenmähne)
- Chaga (Schiefer Schillerporling)
- Shiitake (Chinesischer Champignon)
- Maitake (Klapperschwamm)
- Auricularia (Judasohr)
- Flammulina (Gemeiner Samtfußrübling)
- Pleurotos (Austernseitling)
- Coriolus versicolor (Schmetterlingstramete)